in

Gegen Ökologie- und Tierschutzbedenken: Burgenland plant Abschuss von Goldschakalen

Gegen Ökologie- und Tierschutzbedenken Burgenland plant Abschuss von Goldschakalen

Der Verein Gegen Tierfabriken ruft zum Protest auf:

Kaum ist der Goldschakal völlig natürlich aus dem Balkan in Österreich eingewandert, soll er auch schon wieder abgeschossen werden. Und das völlig unnötiger Weise, wie selbst die Landesregierung zugibt. Keine Tierarten sind durch den Goldschakal gefährdet. Die Abschusserlaubnis soll nur den jagdlichen Trieb, Beute zu machen, befriedigen. Das widerspricht aber klar dem Tierschutzgedanken, der ein in der Verfassung verankertes Staatsziel ist. Demnach dürfen Tiere nur aus gutem Grund getötet werden, und der Spaß an der Jagd ist kein guter Grund. Vielmehr muss sich die Jagd an den Prinzipien der Ökologie und des Tierschutzes orientieren: gejagt werden darf nur, wenn das ökologisch notwendig ist, und dann unter Tierschutzkritierien mit maximaler Schonung der betroffenen Tiere. Beim Goldschakal ist das nicht gegeben. Erstens ist er ökologisch wertvoll. Und zweitens sterben die meisten Tiere bei der Jagd nicht sofort. Drittens lebt der Goldschakal in Familienverbänden, in denen die Mitglieder sehr enge Bindungen eingehen. Stirbt ein Tier, dann leiden die anderen unter dem Verlust sehr. Es müsste also sehr gewichtige Gründe für einen Abschuss geben, was aber von sämtlichen ökologischen Studien negiert wird.

ZUR STELLUNGNAHME DES VGT

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Die Flora-Fauna-Habitatsrichtlinie erlaubt den Abschuss von Goldschakalen nur, wenn seine Population in einem sehr guten Erhaltungszustand ist. Da er erst kürzlich eingewandert ist, kann das nicht gegeben sein. Noch dazu soll der Goldschakal mitten im Winter bejagt werden. Gerade da haben es die Paarhufer aber besonders schwer, überhaupt eine Nahrung zu finden. Wird nach Weihnachten noch in den Revieren herum geballert, dann führt das zu großem Stress insbesondere bei Rehen und Hirschen, und in der Folge zu erhöhtem Waldverbiss. Dabei ist gerade der Wald im Burgenland besonders durch Wildeinwirkung geschädigt. Diese geplanten Schusszeiten sind daher in jeder Hinsicht schädlich. Eine zivilisierte Gesellschaft sollte wirklich nicht zulassen, dass Wildtiere, die ja niemandem gehören, für die Befriedigung primitiver Triebe herhalten müssen. Der Goldschakal muss unbedingt ganzjährig geschont bleiben!“

Stellungnahme abgeben…

Bis 16. Oktober um 23:59 Uhr war es möglich, per Mail an das Hauptreferat
Verfassungsdienst post.gs-vd@bgld.gv.at oder über das Onlineformular eine Stellungnahme abzugeben.

Wichtig: Titel des Gesetzesentwurfes angeben: Entwurf einer Verordnung, mit der die Burgenländische Wildstandregulierungsverordnung geändert wird und eigene Stellungnahme hinzufügen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie so eine Stellungnahme zu formulieren ist, können Sie sich an der Stellungnahme des VGT orientieren oder einfach schreiben: Ich schließe mich der Stellungnahme des VGT vollinhaltlich an und diese als pdf im Anhang hinzufügen!

Den Gesetzesentwurf der Bgld. Landesregierung gibt es auch online.

Foto/Video: Shutterstock.

Geschrieben von Option

Option ist eine idealistische, völlig unabhängige und globale “social media Plattform” zu Nachhaltigkeit und Zivilgesellschaft, 2014 gegründet von Helmut Melzer. Gemeinsam zeigen wir positive Alternativen in allen Bereichen auf und unterstützen sinnvolle Innovationen und zukunftsweisende Ideen – konstruktiv-kritisch, optimistisch, am Boden der Realität. Die Option-Community widmet sich dabei ausschließlich relevanten Nachrichten und dokumentiert die wesentlichen Fortschritte unserer Gesellschaft.

Schreibe einen Kommentar

Die Ergebnisse unserer Schmetterlingszählung gemeinsam mit Blühendes Österreich …

Nach einigen spannenden Tagen mussten wir uns heute leider auch schon von den gr…