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Was ist Heumilch?

Heumilch

Saftige Wiesen sorgen für glückliche Kühe. Das wussten heimische Bauern wohl schon lange vor der Industrialisierung der Landwirtschaft. Und genau dieser Ansatz feiert ein Revival. Denn Heumilch und Co. sind gefragt. Und es geht auch um nachhaltigen Konsum.

Damals wie heute gut: Sie verbringen den Sommer auf der Weide, fressen dort saftiges Gras, Blumen und Kräuter. Ganz so, wie es die Natur gewollt hat. Wahrscheinlich genießen sie auch sonnige Tage. Es sind meist glückliche Kühe, die Heumilch und Co. liefern. Heumilch, Wiesenmilch oder Heublumenmilch sind Marken, die eine ganz bestimmte Milchsorte beschreiben. Im Großen und Ganzen haben sie gemeinsam, dass die Kühe im Einklang mit der Natur, im Sommer auf den Weiden ihr Futter abgrasen und im Winter mit Heu und in geringen Mengen mit Getreide- und Eiweißpflanzenschrot versorgt werden. Auch auf das Füttern von sogenannter Silage im Futtertrog wird verzichtet.

Heumilch: Anerkannte Spezialität

Heumilch wurde 2016 von der EU als „garantiert traditionelle Spezialität in den Ländern entlang des Alpenbogens“ anerkannt und standardisiert. In Österreich hat Heumilch schon lange Tradition, denn zur Vermeidung von Fehlgärungen wird bei der Hartkäseherstellung schon längst nur Heumilch verwendet. Die heimischen Molkereien haben noch vor Österreichs EU-Beitritt ganze Sammelrouten zu ‚Siloverzichtsregionen’ ausgerufen.
Jetzt erfährt Heumilch einen wahren Boom. Immerhin hat eine wissenschaftliche Studie der Wiener Universität für Bodenkultur 2010 festgestellt, dass diese Milch im Vergleich zur industriellen Standardmilch deutlich höhere Werte an herzstärkenden Omega-3-Fettsäuren ausweist. Es kann also behauptet werden, dass Heumilch damit auch gesünder ist, als ihre konventionellen Nachbarn im Supermarkt-Regal.

Mehr Geld für Landwirte

Auch die Bauern profitieren. Zwar ist die Fütterung der Kühe mit Heu aufwendiger als mit herkömmlichen Futtermitteln, wie zum Beispiel vergorenem Mais, dafür bekommen sie aber auch den „Heumilchzuschlag“ von etwa 4,5 Cent pro Kilogramm Milch. Insgesamt bekommen die Milchbauern für Biomilch im Schnitt etwas mehr als 45 Cent pro Kilogramm, bei Bioheumilch sind es etwa 56 Cent. Die Konsumenten geben offensichtlich gerne etwas mehr Geld für eine qualitätsvolle Milch aus. So wurden 2017 in Österreich rund 480 Millionen Kilogramm Heumilch verarbeitet. Der Umsatz stieg um 8,7 Prozent auf rund 125 Millionen Euro. Damit lag die Heumilch deutlich über dem Gesamtmarkt. Dieser hat beim Absatz 0,7 Prozent, beim Umsatz 3,3 Prozent dazugewonnen, so die Zahlen der ARGE Heumilch. In Österreich liegt der Heumilchanteil an der Gesamtproduktion bei satten 15 Prozent. Zum Vergleich: Im europäischen Schnitt liegt dieser bei lediglich drei Prozent.

Auf Biosiegel achten!

Aber Achtung, Heumilch weist nicht automatisch Bioqualität auf. Nur wer Heumilch mit Biosiegel kauft, ist sicher, dass die Milch Bio-Ansprüchen gerecht wird. Anbindehaltung ist bei herkömmlicher Heumilch zwar meist nicht üblich, jedoch auch nicht geregelt. Bio-Heumilch ist jedenfalls eine der natürlichsten und traditionellsten Varianten von Milch und hat schon viele Generationen genährt.

Foto/Video: Shutterstock.

Geschrieben von Helmut Melzer

Als langjähriger Journalist habe ich mir die Frage gestellt, was denn aus journalistischer Sicht tatsächlich Sinn machen würde. Meine Antwort darauf siehst Du hier: Option. Auf idealistische Weise Alternativen aufzeigen – für positive Entwicklungen unserer Gesellschaft.
www.option.news/ueber-option-faq/

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